Tiny House

Tiny House – Platz ist in der kleinsten Hütte

In Zeiten von Wohnungsmangels, angespannten Immobilienpreisen und kontinuierlich steigenden Grundstückspreisen bieten Tiny Houses (Minihäuser) mit ihrer geringerer Wohnfläche, niedrigeren Unterhaltskosten und minimalem Ressourcenverbrauch eine gute Alternative zu klassischen Häusern und sind eine zeitgemäße und attraktive Wohnform. Was Sie beachten sollten, wenn Sie sich für ein Tiny House interessieren, und ob diese wirklich günstiger sind, zeigen wir Ihnen in dem folgenden Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Tiny House – Was ist das?

Seit vielen Jahren sind die Bauzinsen historisch niedrig. Für viele ist der Traum vom eigenen Heim erschwinglich und finanzierbar geworden. Diese große Nachfrage hat auf der anderen Seite jedoch die Immobilienpreise in die Höhe getrieben. Es sind immer weniger bezahlbare Grundstücke verfügbar. Auch hat die Preisexplosion Wohnraum um Luxusgut werden lassen. Hier setzt ein Gegentrend ein, der auf ein Downsizing abzielt, ein: Tiny Houses – Minihäuser.

In Tiny Houses habe in der Regel ein bis zwei Personen Platz. Die Größe eines Tiny Houses ist nicht klar definiert und kann zwischen 8 m² bis 100 m² liegen.

Ursprünglich kommt dieser Trend aus den USA, wo diese oftmals mobilen Häuser bei Bedarf ihren Standort ändern konnten und / oder in Trailerparks stehen. In Deutschland werden die US-amerikanischen Tiny Houses oft nicht zugelassen. Daher bieten die deutschen und europäischen Hersteller individuelle europäische Varianten von Tiny Houses an. Dies hängt damit zusammen, dass im Vergleich zu den USA umfassende bau- und straßenverkehrsrechtliche Voraussetzungen zur Nutzung von Tiny Houses bestehen.

Finanzierung von Tiny House

Nicht nur in der Größe unterscheiden sich Tiny Häuser, sondern auch in den Varianten, die sich in der Bauweise, in der Mobilität sowie der Nutzungsmöglichkeiten unterscheiden.

Modulhäuser

Ein Modul-Tiny House bietet eine innovative Lösung für alle, die Flexibilität und Veränderung in ihrer Wohnsituation suchen. Die einzelnen Module werden in hoher Qualität vorgefertigt und anschließend direkt auf dem Grundstück zusammengesetzt. Alternativ kann auch ein Container als Basis dienen, der nach Bedarf um zusätzliche Räume erweitert wird. Je nach Anzahl und Größe der Bauteile bewegen sich Modulhäuser in einer Größenordnung von etwa 15 bis 100 Quadratmetern.

Ihre Vorteile mit einem Modulhaus:

  • Flexibilität: Die Wohnfläche lässt sich optimal an die jeweilige Lebenssituation anpassen.
  • Zeitgewinn: Die Bauzeit ist im Vergleich zum klassischen Neubau erheblich kürzer.

Worauf Sie achten sollten:

  • Für Modulhäuser wird in der Regel ein festes Grundstück benötigt. Dadurch entstehen zusätzliche Kosten, die in die Finanzierungsplanung einbezogen werden müssen.

Mobiles Tiny House

Für alle, die Flexibilität und Mobilität schätzen, bietet ein Tiny House auf Rädern eine spannende Wohnalternative. Diese kompakten Eigenheime werden auf Anhängern montiert und lassen sich problemlos an verschiedene Standorte bewegen. Mit einer Wohnfläche zwischen 15 und 25 Quadratmetern vereinen sie alles, was Sie zum täglichen Leben benötigen: einen durchdachten Wohnraum mit integrierter Küche, Badezimmer und Schlafbereich.

Ihre Vorteile:

  • maximale Beweglichkeit in der Standortwahl sowie der Verzicht auf klassische Grundstückskosten.

Mögliche Herausforderungen:

  • der begrenzte Raum sowie teilweise höhere Versicherungskosten.

Mikro-Häuser

Mikro-Häuser bieten auf bis zu 50 Quadratmetern Wohnfläche eine smarte Lösung für Singles und Paare, die bewusst reduziert, aber dennoch komfortabel wohnen möchten. Besonders in urbanen Lagen oder in modernen Tiny-House-Siedlungen erfreuen sich diese Wohnformen großer Beliebtheit. Sie verbinden den minimalistischen Lebensstil der Tiny-House-Bewegung mit den Vorteilen einer zeitgemäßen Infrastruktur.

Ihre Vorteile mit einem Mikro-Haus:

  • Mehr Unabhängigkeit und Flexibilität in den eigenen vier Wänden
  • Zugang zu städtischer Infrastruktur bei gleichzeitig reduzierten Wohnkosten

Herausforderungen:

  • Die oftmals kleine Grundstücksgröße setzt klare Grenzen
  • Das Leben in einer Siedlung erfordert Offenheit für gemeinschaftliche Strukturen

Was spricht für ein Tiny House?

Während in den letzten Jahren der Trend zu immer mehr Wohnraum ging, hat sich die Tendenz aufgrund des demografischen Wandels teilweise gedreht.  Die steigende Anzahl an Alleinstehende, an kinderlose Paare und auch an älteren Menschen ist ein Haus oder eine Wohnung mit mehr als 100 m² Wohnfläche des Guten zu viel. Der zeitliche aber auch der finanzielle Aufwand, diese Immobilie zu unterhalten, ist ihnen oftmals zu viel und kann nicht mehr geleistet werden. Hier kann ein Tiny House mit seiner kleineren Fläche, die sowohl weniger Zeit für die Unterhaltung beansprucht aber auch niedrigere Wohnnebenkosten bedeutet, die Lösung sein.

Was muss man bei einem Tiny House beachten?

Auch wenn der Trend des Tiny House sich deutschlandweit verbreitet, ist eine Herausforderung, den passenden Standort zu finden. Die üblichen Grundstücke sind oftmals überdimensioniert. Auch lassen die stark steigenden Grundstückspreise die Kosten für das Tiny House-Projekt in die Höhe schnellen. Neben der Größe des Grundstückes stellt jede Gemeinde besondere Anforderungen an die Bebauung. Für die notwendige Baugenehmigung sind u.a. die folgenden Punkte zu beachten:

  • Grundfläche des Tiny House
  • Baumaterial
  • Erschließung an das Ver- und Entsorgungsnetz
  • EnEV/Energiegesetz
  • Heizung
  • Mögliche Erweiterungs- oder Anbauten

Eine erste Auskunft über mögliche Standorte können Ihnen die Katasterämter geben. Empfehlenswert ist es, um sicher zu gehen, ob am gewünschten Standort die Errichtung eines Tiny House möglich ist, vorab bei zuständigen Bauamt ein Bauvoranfrage zu stellen. Die Bauvoranfrage ist zwar kostenpflichtig kann jedoch böse und teure Überraschungen vermeiden.

Wie bei klassischen Häusern bieten Tiny Houses eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten sowohl bei der Form als auch bei den verwendeten Materialien. Egal ob ein Geschoss oder zwei Geschosse, aus Holz oder Stahl… jedes Tiny House ist sehr individuell. Bei einem modularen Baukastensystem kann das Minihaus sogar „mitwachsen“, wenn sich z. B. Familiennachwuchs ankündigt.

Egal wie Sie Ihr Tiny House gestalten möchten, sind jedoch immer die baurechtlichen Anforderungen zu beachten. So müssen die die Anschlüsse an das Ver- und Entsorgungsnetzwerk vorhanden sein, die Energiesparverordnung (EnEV) muss eingehaltern werden.

Mit welchen Kosten ist bei einem Tiny House zu rechnen?

Wie teuer Ihr Tiny House wird, hängt von Ihren individuellen Wünschen und Bedürfnissen ab. Die Kosten variieren je nach Ausstattung aber auch nach der Bauart. Oftmals ist der Preis pro Quadratmeter Wohnfläche der gleiche wie bei einem konventionellen Haus. Jedoch werden durch die geringere Wohnfläche die Gesamtkosten niedriger. Obwohl Tiny Houses schon ab ca. 30.000 EUR angeboten werden, darf man ebenfalls die Grundstücks- und Baunebenkosten nicht aus dem Blick verlieren.

2019 kostete ein Tiny House pro Quadratmeter im Durchschnitt ca. 2.300 EUR (ohne Transport, Montage und Fundament). Die meisten Tiny Houses hatten eine Grundfläche zwischen 16 und 30 m². Ein durchschnittlich 28,7 m² großes Tiny House kostete somit ca. 67.000 EUR.

Neben dem Kaufpreis für das Tiny House sowie für das das passende Grundstück sollten in Ihrem individuellen Finanzierungskonzept auch die sogenannten Erwerbsnebenkosten berücksichtigt werden. Diese umfassen in der Regel:

  • Grunderwerbsteuer (fällig, wenn Haus und Grundstück gemeinsam erworben werden)
  • Eintragungsgebühren für das Grundbuch
  • Notarkosten
  • Gegebenenfalls Maklercourtage

Erfahrungsgemäß bewegen sich die Erwerbsnebenkosten zwischen 10 und 15 % des Kaufpreises. Im Kontext eines Tiny Houses fallen diese Kosten im Regelfall geringer aus als bei einem klassischen Einfamilienhaus, da Grundstücksgröße und Kaufpreis entsprechend niedriger angesetzt sind.

Tiny House – Kleines Haus, große Hürden?

Auch wenn deutschlandweit der Bedarf an Minihäuser vorhanden ist und der der Trend zu Tiny Houses um sich greift, sind bei der Planung und Stellung des Bauantrages einige Hürden zu überwinden: 

  1. Das passende Grundstück – Wichtig ist es, dass das Grundstück erschlossen, also an das örtliche Versorgungsnetz sowie verkehrstechnisch angeschlossen ist.
  2. Baurecht – Sobald ein Bau fest mit dem Grund verbunden ist, wird in Deutschland eine Baugenehmigung benötigt, somit muss auch für ein Tiny House ein Bauantrag gestellt werden. Wenn ein Bebauungsplan vorliegt, sind die dort zugrunde liegenden Angaben verpflichtende Vorgaben, die bei der Errichtung Ihres Tiny House zu berücksichtigen sind.
  3. Der Bebauungsplan steckt einer Gemeinde die Möglichkeiten für die Errichtung von Gebäuden ab und gibt u.a. die Größe und die äußere Gestaltung vor. Diese Bebauungspläne liegen in den Gemeinden zur Einsicht aus und können teilweise auch online abgerufen werden. Es ist immer ratsam, im ersten Schritt sich zu erkundigen, wann in Ihrer Gemeinde erlaubt ist und was nicht.
  4. Förderfähigkeit: KfW-Förderdarlehen setzen Effizienzhaus-Standard (z. B. KfW-40) voraus, den viele Tiny Houses im Standard nicht erreichen – nur mit zusätzlichen Maßnahmen

Der Trend zum Tiny House steckt in Deutschland noch mehr oder minder in den Kinderschuhen. Daher kann es zur Zeit noch zu Hürden bei der Umsetzung im Einklang mit Bebauungsplänen von Gemeinden aber auch bei der Finanzierung kommen.

Finanzierung Ihres Tiny House – Wir helfen Ihnen weiter!

Auch wenn die Finanzierung von Tiny Houses in Deutschland für Kreditinstitute noch Neuland sind und eher skeptisch gesehen werden, da klassische Immobilienkredite auf Sicherheit durch Gründstück und Immobilie basieren, werden die Banken in Zukunft nicht an dem Thema vorbei kommen. Für Tiny Häuser bieten die ersten Banken spezielle Tiny-House-Kredite. Weiterhin emphielt es sich, ergänzende Optionen wie Ratenredite oder Eigenkapital zu überprüfen.

Wir sind bereits jetzt an Ihrer Seite und werden zusammen mit Ihnen ein optimal auf Sie zugeschnittenes Finanzierungskonzept erarbeiten, um so bereits heute Ihren Traum zu ermöglichen.

Fordern Sie einfach einen unverbindlichen Vorschlag für Ihre Baufinanzierung bei uns an und Ihr Berater wird sich innerhalb von 24 Stunden bei Ihnen melden.

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FAQ – Häufige Fragen & Antworten zur Tiny-House-Finanzierung

Was ist ein Tiny House?
Ein kompaktes Wohnhaus (meist < 50 m²), mobil oder stationär, mit traditionell niedrigeren Bau- und Unterhaltskosten[/su_spoiler] [su_spoiler title="Welche Tiny-House-Varianten gibt es?“ open=“no“ style=“default“ icon=“plus“ anchor=““ class=““] Klassisch mobil vs. stationär; modular/autark möglich. Mobile bieten Flexibilität, stationäre mehr Finanzierungssicherheit.
Was kostet ein Tiny House in Deutschland?
Ca. 2.300 €/m² bei 16–30 m² Fläche ergibt ~ 67.000 € ohne Grundstück und Nebenkosten
Kann man Tiny Houses wie normale Immobilien finanzieren?
Nur bei stationär verankerten Modellen – dann über Baufinanzierung möglich. Mobile erfordern häufig Raten- oder Spezialkredite
Gibt es Fördermittel für Tiny Houses?
Transparente Fördermodelle wie von KfW setzen hohe Effizienzstandards voraus, die häufig Zusatzmaßnahmen erfordern
Welche Rolle spielt die Baugenehmigung?
Essentiell – Tiny Houses fallen häufig unter Bauvorhaben. Bauvoranfrage ist kostspielig, aber schützt vor teuren Überraschungen
Wie hoch sind Nebenkosten (Notar, Steuern)?
Liegen im Durchschnitt bei 10–15 % des Kaufpreises – auch bei Tiny Houses
Für wen ist ein Tiny House geeignet?
Ideal für Singles, Paare ohne Kindern, Minimalisten, ökologische Individualisten – weniger geeignet für Familien oder langfristige Großvorhaben
Wie unterstützt PolyFinanz?
Individuelle Beratung, Finanzierungskonzeption, Bankauswahl, Fördercheck, Vertragsdurchsicht und Auszahlung – alles kostenfrei und maßgeschneidert.
Wie wird der Finanzierungsprozess gestaltet?
Online Anfrage → persönliche Beratung → Unterlagen → Vergleich → Angebot → Auszahlung
Warum ist frühzeitige Planung entscheidend?
Baugenehmigungen, Grundstückbeschaffung und passende Finanzierungsstrategie erfordern Zeit – eine frühzeitige Planung schützt vor Verzögerungen und Mehrkosten.